Pflegeprozessplanung

Formulierungshilfen für Ausbildung und Praxis

Während der Ausbildung ist es empfehlenswert bei der Pflegeplanung nach einheitlichen Vorgaben zu arbeiten. Wir orientieren uns dabei an der Mehrheit der Fachliteratur und der Grundsatzstellungnahme des MDS.
Die Formulierungshilfen und Hinweise sollen beim Erlernen der Pflegeplanung helfen und Sicherheit für die praktische Prüfung geben.
Allgemein sollte eine übersichtliche Gestaltung, eine klare Gliederung und inhaltliche Logik erkennbar sein. Beginn und Ende der einzelnen Problemfelder sind klar ersichtlich.
Abkürzungen sind bekannt oder sind in der Legende erläutert. Selbstverständlich sollte die Schrift gut lesbar sein und Fachsprache verwendet werden.

Pflegeprobleme/Ressourcen

Das Pflegeproblem wird grundsätzlich vorangestellt. Es können auch mehrere Probleme aufgeführt sein. Jedoch sollten innerhalb einer ABEDL Problemfelder getrennt werden, wenn sie nicht zueinander passen oder wenn dies der Übersicht dient. Die aufgeführten Probleme sind pflegerelevant und medizinische Diagnosen werden gegebenenfalls als Ursache genannt. Potentielle Probleme sind als „Gefahr von …“ oder „Risiko eines …“ erkennbar.

Hilfsschema zur Formulierung von Pflegeproblemen:

Zum Pflegeproblem oder den Pflegeproblemen werden anschließend die Ressourcen formuliert (entsprechend der obigen Formulierung) die für den Pflegebedürftigen bei der Bewältigung seiner Situation förderlich sind.

Pflegeziele

Ein Pflegeziel bezieht sich auf ein Pflegeproblem (oder mehrere Probleme) und beschreibt die Situation des Bewohners, die durch pflegerisches Handeln erreicht werden soll.

Es zeigt den gewünschten Istzustand und soll positiv formuliert sein (z.B.: „hat eine geschmeidige und intakte Haut“ statt „kein Dekubitus“)

Ziele sollen möglichst messbar / überprüfbar und realistisch / erreichbar sein. In der Praxis hat es sich bewährt, nicht zu viele Ziele zu formulieren und das Feld mit den Pflegezielen überschaubar zu gestalten. Je anschaulicher ein Ziel formuliert wird, desto konkreter werden auch die Pflegemaßnahmen sein.

Pflegemaßnahmen

Es muss deutlich werden, wie das Pflegeziel erreicht werden kann. Dabei dürfen für den Leser der Pflegeplanung keine Fragen offen bleiben. Die Leser der Pflegeplanung, d.h. die Pflegenden müssen gesagt bekommen „was, wann, wie oft, wie … und von wem durchgeführt werden soll“. Dies muss unmissverständlich sein.

Pflegemaßnahmen sollen eine klare Handlungsanweisung sein und keine Beschreibung der Pflege. Die Maßnahmen sollen in einer sinnvollen Abfolge stehen.

Literatur

Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen e. V. (2005): Grundsatzstellungnahme. Pflegeprozess und Dokumentation. Handlungsempfehlungen zur Professionalisierung und Qualitätssicherung in der Pflege

Karina Höppner und Michael Schneider (beide  i. R.)
Juli 2017